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Steuern auf Kryptogewinne


Steuern auf Kryptogewinne

Die Regulierung und Besteuerung von Kryptowährungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickeln sich kontinuierlich weiter. In diesem Artikel beleuchten wir die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und steuerlichen Vorschriften in diesen Ländern.

Deutschland: Aktuelle Entwicklungen in der Krypto-Regulierung

Deutschland hat frühzeitig Schritte unternommen, um Kryptowährungen in den bestehenden Rechtsrahmen zu integrieren. Bereits 2019 erkannte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Kryptowährungen als Finanzinstrumente an, wodurch Unternehmen, die mit digitalen Assets handeln oder diese verwahren, einer Lizenzpflicht unterliegen. Mit der Einführung der europäischen Verordnung über Märkte für Kryptowerte (MiCA) steht Deutschland vor der Herausforderung, diese umfassend in nationales Recht umzusetzen. Allerdings gibt es Verzögerungen bei der nationalen Umsetzung, was dazu führt, dass deutsche Unternehmen derzeit keine MiCA-Lizenzen von der BaFin erhalten können. Im Gegensatz dazu können ausländische Unternehmen mit Lizenzen aus anderen EU-Ländern ihre Dienstleistungen in Deutschland anbieten, was zu Wettbewerbsnachteilen für heimische Unternehmen führen könnte.



Steuerliche Behandlung von Kryptowährungen in Deutschland

In Deutschland gelten Kryptowährungen als private Wirtschaftsgüter. Gewinne aus deren Verkauf unterliegen der Einkommensteuer, wenn die Haltedauer weniger als ein Jahr beträgt und der Gewinn die Freigrenze von 1.000 Euro überschreitet. Wird die Haltefrist von einem Jahr überschritten, bleiben die erzielten Gewinne steuerfrei. Diese Regelung gilt auch für Aktivitäten wie Staking und Lending.



Österreich: Pionierarbeit in der Krypto-Regulierung

Österreich hat frühzeitig klare Leitlinien für den Umgang mit Kryptowährungen etabliert. Mit der Ökosozialen Steuerreform, die am 1. März 2022 in Kraft trat, wurden Kryptowährungen ausdrücklich in die Einkünfte aus Kapitalvermögen einbezogen und unterliegen seitdem einem besonderen Steuersatz von 27,5 %. Diese Regelung schafft Rechtssicherheit für Investoren und stellt sicher, dass Gewinne aus digitalen Assets angemessen besteuert werden.



Zudem hat Österreich die EU-Verordnung MiCA zügig in nationales Recht umgesetzt. Ab dem 30. Dezember 2024 gelten detaillierte Rechtsvorschriften für Kryptowerte und die dazugehörigen Dienstleistungen. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) übernimmt dabei die Aufsicht und kann Kryptowertedienstleistern in Österreich eine Zulassung erteilen. Diese Zulassung ermöglicht es den Dienstleistern, ihre Services im gesamten EU-Raum anzubieten, was Österreich als attraktiven Standort für FinTech-Unternehmen positioniert.


Schweiz: Ein krypto-freundliches Umfeld

Die Schweiz hat sich als Vorreiter in der Schaffung eines krypto-freundlichen Umfelds etabliert. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) hat klare Richtlinien für Initial Coin Offerings (ICOs) und die Klassifizierung von Token herausgegeben. Je nach Ausgestaltung können Token als Wertpapiere eingestuft werden, was entsprechende regulatorische Anforderungen nach sich zieht.

In steuerlicher Hinsicht werden Kryptowährungen als Vermögenswerte betrachtet und unterliegen der Vermögenssteuer. Gewinne aus dem Handel mit digitalen Assets können als Einkommen besteuert werden, wobei die genaue Behandlung von Kanton zu Kanton variieren kann. Diese klaren und transparenten Regelungen haben dazu beigetragen, dass sich zahlreiche Blockchain- und Krypto-Unternehmen in der Schweiz angesiedelt haben, insbesondere im "Crypto Valley" rund um Zug.


Fazit

Deutschland, Österreich und die Schweiz haben jeweils spezifische regulatorische Rahmenbedingungen für Kryptowährungen geschaffen, die den rechtlichen Umgang mit digitalen Assets klar definieren. Während Deutschland derzeit mit Herausforderungen bei der Umsetzung der MiCA-Verordnung konfrontiert ist, hat Österreich diese bereits erfolgreich integriert. Die Schweiz hingegen punktet mit einem krypto-freundlichen Umfeld und klaren Richtlinien, was sie zu einem attraktiven Standort für Krypto-Unternehmen macht. Investoren und Unternehmen sollten die Entwicklungen in diesen Ländern genau beobachten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

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